Ein Bläserensemble der Jungen Deutschen Philharmonie präsentiert im Juni 2023 ein kammermusikalisches Programm, das zwischen westlicher und ostasiatischer Musiktradition changiert. Neben einer Uraufführung des japanischen Komponisten Dai Fujikura stehen Werke von György Ligeti, Unsuk Chin, Johann Sebastian Bach, Toru Takemitsu und Samuel Barber auf dem Programm.
Bereits zum sechsten Mal widmet sich die Junge Deutsche Philharmonie auf Initiative der Werner Reimers Stiftung dem Austausch zwischen ostasiatischer und westlicher Musiktradition. Die Pole der diesjährigen Sommer-Kammermusik bilden ein neues Werk des japanischen Komponisten Dai Fujikura und György Ligetis Sechs Bagatellen. Ihnen zur Seite gestellt sind ein Stück von Ligetis Schülerin Unsuk Chin für Bassklarinette solo, eine Bearbeitung von Bachs Triosonate Nr. 3 d-Moll und Toru Takemitsus Voice für Flöte solo. Samuel Barbers Summer Musicrundet das Programm schließlich ab.
Im Zentrum der Konzerte steht das neue Werk Cosmic Breath des japanisches Komponisten Dai Fujikura. Die Auftragskomposition für die Junge Deutsche Philharmonie, die durch die B. Metzler seel. Sohn & Co. AG ermöglicht wurde, wird im Rahmen eines Exklusivkonzerts im Haus Metzler in Frankfurt-Bonames uraufgeführt werden. Das Werk macht die große klangliche Wandelbarkeit eines Holzbläserquintetts erfahrbar, indem es die Möglichkeiten der einzelnen Instrumente voll ausgereizt und miteinander in schnellen Wechsel kontrastiert. „Das setzt bei den Musikerinnen und Musikern größte Wandelbarkeit voraus (…) Aber darum geht es ja in der Kammermusik, um Kommunikation und Gruppendynamik“, so Fujikura, der bei den Konzerten in Frankfurt und Berlin anwesend sein wird.
Farbenreich klingt auch das Bläserquintett in György Ligetis virtuosen Sechs Bagatellen. Das Werk des diesjährigen Jubilars – Ligeti wäre 2023 100 Jahre alt geworden – greift auf einen frühen Klavierzyklus zurück, mit dem er Anfang der 1950er Jahre den Versuch machte, seine musikalische Sprache von Grund auf neu aufzubauen. Seine Musica Ricercata für Klavier (1951-53) geht aus von einem Satz mit nur einem Ton, zu dem erst am Ende überraschend ein zweiter erklingt, und fügt dann in den folgenden 10 Sätzen stets einen weiteren Ton hinzu. Es ist kein Zufall, dass Ligeti bei dieser höchst pointenreichen Musik sofort auch an eine farbige Bläserbesetzung dachte und bereits 1953 aus sechs Stücken des Zyklus eine Folge von Bagatellen für Bläserquintett machte.
Die ungewöhnliche Kombination ostasiatischer und westlicher Musik – ein klangliches WUNDERLAND – ist übrigens auf den Initiator der Konzertreihe, die Werner Reimers Stiftung zurückzuführen: Werner Reimers wurde 1888 in Yokohama geboren, beschäftigte sich zeitlebens mit der Kultur seines Geburtslandes und wollte dies auch in den Aktivitäten seiner Stiftung widergespiegelt sehen.
Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmonie
PROGRAMM
György Ligeti (1923–2006): Sechs Bagatellen für Bläserquintett (1953)
Unsuk Chin (*1961): Advice from a Caterpillar für Bassklarinette solo - Interlude I aus der Oper Alice in Wonderland (2007)
Dai Fujikura (*1977): Cosmic Breath – Auftragswerk für die Junge Deutsche Philharmonie, ermöglicht durch die B. Metzler seel. Sohn & Co. AG und die Werner Reimers Stiftung
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Triosonate Nr. 3 in d-Moll BWV 527
Toru Takemitsu (1930–1996): Voice für Flöte solo (1971)
Samuel Barber (1910–1981): Summer Music für Bläserquintett op. 31
KONZERTE
DO 15.06.23 / 19.00 Uhr Berlin, Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
FR 16.06.23 / 19.00 Uhr Köln, Japanisches Kulturinstitut
SA 17.06.2023 / 17.00 Uhr Düsseldorf, Palais Wittgenstein (im Rahmen des Schumannfests)
SO 18.06.2023 / 11.00 Uhr Hamburg, altonale 23
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