Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen. George Crumb, Claude Debussy und Olivier Messiaen stehen jeweils an musikalischen Wendepunkten. In den Images von Debussy kommt der Impressionismus zu voller Blüte, den der Komponist seit etwa 1890 in die Musik einge führt hatte. Black Angels von George Crumb, ein Gipfelpunkt der Gattung Streichquartett und eine Parabel auf die gequälte Menschheit, markiert mit seinem Entstehungsjahr 1970 und dem Untertitel Thirteen images from the dark land das desaströse Ende des Vietnamkriegs und den Beginn einer neuen Ära. Das Hauptwerk des Abends, Olivier Messiaens monumentales Quatuor pour la fin du temps, entstanden 1940/41 in deutscher Kriegsgefangenschaft in Görlitz, spiegelt auf dem Höhepunkt der Machtentfaltung des Dritten Reiches in seinem Bezug auf die Offenbarung des Johannes Hybris und Fall der Menschheit. Das Konzert in der Romanfabrik ist Teil einer Kammermusikreihe „Musikalische Wende punkte“, in deren Mittelpunkt Kompositionen von Claude Debussy und Maurice Ravel stehen. Veranstaltet wird die Reihe von der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Mutare Ensemble und der Romanfabrik.
George Crumb (*1929): Makrokosmos II, Part I: I. Morning Music für Klavier solo
Claude Debussy (1862 – 1918): Images 1. Heft: I. Reflets dans l'eau für Klavier solo
Claude Debussy (1862 – 1918): Préludes 1. Heft: VI. Des pas sur la neige für Klavier solo
George Crumb (*1929): Makrokosmos I, Part III: X. The Spring-Fire für Klavier solo
Olivier Messiaen (1908 – 1992): Quatuor pour la Fin du Temps für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (1940/41)