Sofia Gubaidulinas Konzert für Viola und Orchester entstand 1997 im Auftrag des Chicago Symphony Orchestra und ist Yuri Bashmet, dem Solisten der Uraufführung, gewidmet. Die Komposition stellt ein Instrument in den Mittelpunkt, zu dem Sofia Gubaidulina ein ganz besonderes Verhältnis hat. „Der mysteriöse, verschleierte Ton der Viola hat mich immer verwirrt“, sagt sie, „war aber zugleich auch immer Objekt meiner Inspiration.“ Im Violakonzert wird diese „heimliche“ Faszination für die Bratsche hörbar: Jede Nuance ihres Timbres wird hier erkundet – von sonoren tiefen Lagen bis in die fragilen Höhen, von zarten Intonationen bis zu schwelgerischer Klangfülle.
Schenkt man seinen Zeitgenossen Glauben, so hat Anton Bruckner seine Sinfonie Nr. 9 d-Moll „dem lieben Gott“ gewidmet. Wie viel Wahrheit in dieser Überlieferung steckt, lässt sich nach heutigem Forschungsstand nicht sagen. Auf den ersten Blick sind die Allusionen ans Religiöse nicht zahlreicher oder präsenter als in den vorausgegangenen Sinfonien; dennoch ist ein gewisser metaphysischer, weltentrückter Ausdruck in dieser Musik kaum zu überhören. Als Bruckner am 11. Oktober 1896 starb, waren drei Sätze der Sinfonie fertig gestellt. Es ist eine visionäre, eigenwillige Diktion, die aus diesem Spätwerk spricht; vor allem die schroffen Kontraste und abrupten Stimmungswechsel, die Bruckner bereits in früheren Sinfonien angewandt hatte, führt er hier ins Extrem.
DIRIGENT
Jonathan Nott / Erster Dirigent und Künstlerischer Berater
SOLIST
Antoine Tamestit / Viola
PROGRAMM
Sofia Gubaidulina (*1931): Konzert für Viola und Orchester (1996)
Anton Bruckner (1824-1896): Sinfonie Nr. 9 d-Moll
KONZERTE
SA 26.09.2015 / 20.00 Bamberg, Joseph-Keilberth-Saal
SO 27.09.2015 / 20.00 Frankfurt, Alte Oper
MO 28.09.2015 / 20.00 Ljubljana, The Grand Union Hall
DI 29.09.2015 / 19.30 Maribor, Union Hall (nur Bruckner)
MI 30.09.2015 / 19.30 Wien, Musikverein
MO 05.10.2015 / 20.00 Berlin, Philharmonie und live in der Digital Concert Hall
IN KOOPERATION MIT
Bamberger Symphoniker,
Paten der Jungen Deutschen Philharmonie
GEFÖRDERT DURCH
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