
Lachenmanns Werk erscheint weniger als Hommage, sondern vielmehr als Dekonstruktion der deutschen Musiktradition. Beispielsweise ist die von Joseph Haydn, dem „Erfinder“ des klassischen Streichquartetts, komponierte Melodie der deutschen Nationalhymne im Verlauf des Werkes kaum auszumachen.
Auch Richard Strauss war sich der deutschen Musiktradition sehr bewusst, als er 1898 Ein Heldenleben komponierte. Hatte er sich in seinen früheren sinfonischen Dichtungen vorrangig auf literarische Figuren wie Don Juan oder Till Eulenspiegel bezogen, betonte er anlässlich der Uraufführung von Ein Heldenleben, es gehe in dem Werk nicht um eine einzelne Figur, sondern vielmehr um ein allgemeineres Ideal großen Heldentums. Hierfür schöpft Strauss aus dem Vollen: Fünf Trompeten, vierfach besetzte Holzbläser und mindestens 64 Streicher verlangt der Komponist, um die klanglichen Möglichkeiten des modernen Sinfonieorchesters maximal auszunutzen und weiterzuentwickeln.
Christopher Otto / Violine
Austin Wulliman / Violine
John Pickford Richards / Viola
Jay Campbell / Violoncello
Richard Strauss (1864–1949): Ein Heldenleben op. 40
FR 13.09.2019 / 19.00 Köln, Philharmonie
SO 15.09.2019 / 11.00 Uhr Berlin, Philharmonie, Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
MO 16.09.2019 / 20.00 Uhr Celle, Congress Union
DI 17.09.2019 / 20.00 Uhr Dresden, Frauenkirche